Sturm der Entrüstung nach Eiskunstlauf-Gold (피겨 금메달이 불러일으킨 분노의 폭풍)

Feb 21, 2014

DIE WELT

Written by Simon Pausch and Jens Hungermann

Translated by Anonymous


한글은 여기


Getty Images


Warum wurden die Wertungsrichter getauscht? Wurde manipuliert? Nach dem Olympiasieg der russischen Eiskunstläuferin gibt es Proteste. 1,5 Millionen Menschen haben eine Online-Petition unterschrieben.


Die kleine Tür in der riesigen blauen Wand öffnet sich und sieben Menschen betreten die Bühne. Zwei grimmig dreinschauende russische Eiskunstlauf-Trainerinnen, zwei russische Eiskunstlauf-Choreographen, zwei russische Kinder und die Moderatorin, die diese mit Spannung erwartete Pressekonferenz nach der umstrittenen Damen-Kür direkt eröffnet: "Sehr geehrte Damen und Herren, heißen Sie unsere Helden des Eiskunstlaufs willkommen." Der Rest geht unter im Applaus der russischen Reporter.


In den folgenden 30 Minuten entwickelt sich im vollbesetzten Tolstoi-Saal im olympischen Medienzentrum von Sotschi die wahrscheinlich bizarrste Pressekonferenz dieser Winterspiele. Thema ist der überraschende Sieg der 17 Jahre alten Russin Adelina Sotnikowa, den viele unabhängige Experten schon im Moment des Urteilsspruchs am Donnerstagabend als Skandal bezeichnet haben.


Auch Julia Lipnitskaja ist gekommen, das 15 Jahre alte Wunderkind des Eiskunstlaufs, das nach einem Sturz im Kurzprogramm nur Platz fünf anstelle der eingeplanten Goldmedaille einfuhr. Der Druck war zu groß für sie am Abend nach dem überraschenden Aus der Eishockey-Mannschaft, die ebenfalls zum Olympiasieg verdammt war und dann an Finnland scheiterte. So viel zu den Voraussetzungen.


Großer Leistungssprung für Sotnikowa


Sotnikowa steigerte ihre persönliche Bestleistung in Sotschi um sagenhafte 16 Punkte. "Ich habe die Musik gefühlt wie noch nie in meinem Leben", sagte sie. Ansonsten überließ sie die Rechtfertigungen für den Leistungssprung, den viele Experten zumindest für zweifelhaft halten, ihren Betreuern. "Ich kenne niemanden, der so erbarmungslos trainiert wie Adelina", sagte ihr Choreograf abgebrüht: "Diese Steigerung ist der Lohn harter Arbeit. Die Bewertung zeigt, dass die Juroren das anerkennen."


Und was halten Sie davon, dass mit Alla Schekowzewa die Frau eines hochrangigen russischen Verbandsfunktionärs in der Jury saß? "Alla saß schon in Eiskunstlauf-Jurys, als sie noch nicht verheiratet war. Das hat keinen Einfluss." Die Amerikanerin Ashley Wagner hat nach der Kür mehr Transparenz im Eiskunstlaufen gefordert. Stimmen Sie zu? "Ashley Wagner hat uns herzlich gratuliert und gesagt, Adelina sei die Stärkste gewesen. Interessant, dass sie hinter unserem Rücken etwas anderes erzählt."


Intransparenz bei den Russen


So geht es noch eine ganze Weile, in den Antworten schwingt stets eine nicht zu überhörende Empörung über die Fragen mit. Wirkliche Klarheit schaffen sie nicht.


Die Leistung von Sotnikowa war gut, bis auf einen Sprung, den sie auf beiden anstatt auf einem Bein beendete, war ihre Kür fehlerfrei. Aber war sie wirklich so brillant, um die Führende Yuna Kim von der Spitze zu stoßen?


Über die Lippen der Besiegten kam kein Wort des Vorwurfs. Da sie die letzte Starterin gewesen sei, habe sie ihre Konkurrentinnen zuvor nicht laufen sehen. Ihr eigenes Resultat sei "gut, ich habe keine Fehler gemacht. Es ist ein kompliziertes Gefühl, denn der Wettkampf ist vorbei". Die 23-Jährige, die 144,19 Punkte für ihre Kür erhielt, ist eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen der Geschichte. Und eine der zurückhaltendsten. Verschwörungstheorien anzustimmen, liegt nicht in ihrem Naturell.


Das übernahm stattdessen ihr früherer Trainer Byeon Seoun-Jun: "Russland hat gewonnen, aber Kim hat nicht verloren. Es wird interessant zu beobachten sein, ob Sotnikowa irgendwann einmal außerhalb Russlands eine solche Punktzahl erreicht." Etwa zur gleichen Zeit meldete sich auch Wladimir Putin zu Wort. In einem Telegramm teilte der Präsident mit: "Ganz Russland ist stolz. Den Titel eines olympischen Champions verdient nur, wer bereit ist, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen." Doch selbst Putin konnte die Debatten über das Urteil nicht ersticken.


Jury-Sportarten bergen Risiken für Absprachen


Kern des Problems ist, wie so oft bei vermeintlichen Eiskunstlauf-Skandalen, das intransparente Bewertungssystem. Die neunköpfige, zufällig zusammengestellte Jury verteilt anonym die Punkte für die einzelnen Elemente, allein die Gesamtsumme ihrer Urteile dringt später an die Öffentlichkeit. Zu mehr Transparenz ist die internationale Eislauf-Union (ISU) selbst nach dem großen Skandal von 2002 nicht bereit, als Jury-Absprachen bei der Paarlauf-Entscheidung publik wurden und in Salt Lake City kurzerhand Goldmedaillen an zwei Duos wurden. Anschließend wurden die Noten abgeschafft, seitdem gibt es Punkte. Wer wie viele vergibt, bleibt dennoch geheim.


Eiskunstlauf ist nicht die einzige Jury-Sportart bei Olympischen Spielen. Auch in vielen Freestyle-Ski- und Snowboard-Entscheidungen bewerten Punktrichter die gezeigten Figuren. Hier sind die vergebenen Werte jedoch für jedermann einsehbar, die höchste und die niedrigste Zahl werden jeweils gestrichen. Auch das schützt nicht vor gemeinschaftlichen Schummeleien der Juroren; sie sind jedoch deutlich riskanter als beim Eiskunstlaufen.


Neue Juroren nach Kurzprogramm


Dort war zudem die Zusammensetzung der Jury pikant. Nach dem Kurzprogramm am Mittwochen wurden die Juroren aus den USA, Südkorea, Großbritannien und Schweden gegen Wertungsrichter aus Russland, Estland, Frankreich und der Ukraine eingetauscht. Zu den Neuen gehörte neben Alla Schekowzewa, der Frau von Generaldirektor Pisejew, auch Juri Balkow. Der Ukrainer hatte 1998 in Nagano versucht, einen Punktepakt mit den Kanadiern zu schließen, und war aufgeflogen.


Weichen musste hingegen die Britin Diane Stevens, die vor zwei Jahren einen Manipulationsverdacht beim Verband angezeigt hatte. Auch eine Deutsche saß am Donnerstagabend in der Kommission, die über die Medaillenvergabe entschied; für "Die Welt" war Birgit Föll jedoch für keine Stellungnahme zu erreichen.


Nach dem "Skategate" 2002 musste das Eiskunstlaufen übrigens kurzzeitig um seinen Status als olympische Sportart bangen, konnte den Rauswurf aufgrund seiner enormen, weltweiten Aufmerksamkeit jedoch noch abwenden. Auch in Sotschi gehörten die Eiskunstlauf-Entscheidungen wieder zu den Events mit den höchsten Einschaltquoten in Nordamerika und Asien.


Viele Zuschauer waren unglücklich mit dem Ausgang des Abends, der die sportliche Leistung der Eis-Artistinnen einmal mehr in den Hintergrund rückte. "Ich war komplett fassungslos und sauer auf unseren Sport, da muss man sich nicht wundern, wenn sich die Leute abdrehen", zeterte etwas die zweimalige Olympiasiegerin Katarina Witt: "Ich finde das Urteil nicht so schlimm wie in Salt Lake, aber die Diskussion ist ganz wichtig. Genau wie im Fußball, wo immer noch über die Torkamera gestritten wird."


1,5 Millionen Unterschriften im Netz


Paul Wylie, Silbermedaillen-Gewinner von 1992, sagte: "Die Eiskunstläufer haben sich an merkwürdige Jury-Entscheidungen gewöhnt." Besser macht es das nicht. Eine Online-Petition, die nach dem Urteilsspruch im Internet geschaltet wurde, sammelte binnen zwölf Stunden fast anderthalb Millionen digitale Unterschriften. Sie alle fordern eine Modifizierung des Wertungssystems.


Am Freitag wurden sogar die erste Rufe nach einem Anruf des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei Interpol laut. Ende Januar hatte das IOC einen Vertrag mit der internationalen Strafverfolgungsbehörde geschlossen, damals hatte Präsident Thomas Bach gesagt: "Interpol hat die Fähigkeit und die notwendigen Instrumente, grenzüberschreitende Ermittlungen einzuleiten oder die Koordination verschiedener Strafverfolgungsbehörden zu übernehmen. Bei unserem Kampf, die Integrität des Sports im Namen der sauberen Athleten zu schützen, ist die Beteiligung von Interpol absolut entscheidend."


Die Integrität des Eiskunstlaufens lässt sich seit Donnerstagabend durchaus als gefährdet bezeichnen. Für einen Anruf bei Interpol, das war IOC-Sprecher Mark Adams wichtig, brauche es allerdings erst einmal einen offiziellen Protest gegen die Wertung. Der blieb jedoch aus.





왜 심판들이 교체되었는가? 조작의 여지가 있는가? 러시아 피겨선수의 올림픽 우승 이후 항의가 빗발치고 있다. 백오십만명이 이미 온라인 서명운동에 참여했다.


거대한 파란색 벽의 작은 문이 열리고 일곱 명의 사람들이 무대 위로 올라온다. 화가 난 듯한 표정의 러시아 트레이너 두 명, 러시아 피겨 안무가 두 명, 러시아 아이 두 명. 논란이 일고 있는 여자 싱글 프리스케이팅 경기 후, 그 옆에서 마침내 사회자가 긴장감이 팽팽한 기자회견의 막을 열었다. "친애하는 여러분, 우리 피겨 영웅들을 환영해 주십시오." 러시아 기자들의 박수로 장내가 뒤덮인다.


사람들로 가득찬 소치 올림픽 미디어센터 톨스토이홀에서 이후 30분간 벌어진 건 이번 동계올림픽 사상 가장 기이한 기자회견이었다. 이미 목요일 밤 점수 발표 순간부터 수많은 중립적 비평가들에게 스캔들로 받아들여진, 17세 러시아 소녀 아델리나 소트니코바의 예상 외의 승리가 화두였다.


쇼트에서 넘어지면서 기대했던 금메달 대신 5위에 그치고 만 15세 피겨신동 율리아 리프니츠카야도 회견장에 나타났다. 우승을 확실시하던 러시아 아이스하키 팀이 핀란드에게 불의의 패배를 당한 후, 피겨스케이팅에서 메달을 딸 것을 압박하는 분위기는 그녀가 감당하기에 너무 벅찼다.


엄청나게 능력이 향상된 소트니코바


소트니코바의 최고기록은 소치에서 16점이나 올랐는데 이건 정말 황당무계한 수치이다. 소트니코바는 "지금까지 한 번도 그렇게 음악을 생생히 느껴본 적이 없었다“고 말했다. 많은 전문가들이 의아하다고 느끼는 그녀의 급작스런 점수 상향에 대한 변명은 그녀 트레이너의 몫이다. "나는 아델리나만큼 무자비하게 연습에 몰두하는 사람을 본 적이 없다"며 소트니코바의 안무가가 분위기를 고조시켰다."이렇게 점수가 오른건 노력에 대한 보상이다. 이걸 심판들이 인정한다는 게 바로 판정 결과로 나타난 거다.“


그렇다면 러시아 피겨스케이팅연맹 고위간부의 부인인 알라 셰코브체바가 심판석에 앉은 건 어떻게 설명할 수 있을까? "알라는 미혼시절부터 심판의 자격을 가지고 있었다. 그녀의 영향은 없다." 미국의 애슐리 와그너는 프리스케이팅 경기 후 피겨계가 더 투명해질 것을 촉구했다. 동의하는가? "애슐리 와그너는 진심으로 우리에게 축하를 건넸고 아델리나가 가장 강했다고 말했다. 그녀가 한 입으로 두말한 것이 흥미롭다."


속이 보이지 않는 러시아인들


그런 식으로 회견이 계속 진행된다. 모든 대답에서 질문자를 향한 불편한 심기가 묻어나온다. 진정한 명료함은 어디에도 없다.


소트니코바의 연기는 좋았고 두발로 착지한 점프 하나를 빼고는 실수가 없었다. 그렇지만 그녀가 정말 김연아를 정상에서 끌어내릴 만큼 탁월한 기량을 선보였던가?


패배한 이의 입에서는 어떤 비난의 소리도 나오지 않았다. 마지막 순서였기 때문에 다른 선수들이 어떻게 하는지 보지 않았다고 김연아는 말한다. 그녀가 자체적으로 내린 결론은 "나는 어떤 실수도 하지 않았다. 복잡한 심경이다. 시합은 끝났다“였다. 144.19점을 프리경합에서 받아든 23세의 이 여성은 역사상 가장 큰 성공을 거둔 피겨선수 중 하나이다. 그리고 또한 가장 겸손한 이들 중 하나이기도 하다. 음모가 있다고 동의하는 건 그녀의 천성에 맞지 않는다.


그건 그녀의 예전 트레이터 변선준의 몫이다. "러시아는 이겼지만 김연아는 지지 않았다. 소트니코바가 언젠가 러시아 밖에서 또다시 그런 점수를 받을 수 있을지 지켜보는 건 흥미진진한 일이다.“ 거의 비슷한 시간 블라디미르 푸틴의 발표가 있었다. "러시아 전체가 자랑스러워하고 있다. 올림픽 챔피언 타이틀은 마지막까지 싸울 준비가 된 자만이 가질 수 있다." 그러나 푸틴조차도 판정에 대한 논란을 잠재우지는 못했다.


담합 여부 논란을 항상 안고 있는 심판판정 종목들


시끄러웠던 피겨 스캔들에서 문제의 핵심은 바로 채점체계이다.

(이하 솔트레이크 시티와 채점제 변경 관련 이야기)


쇼트 경기 이후 바뀐 심판진


수요일 쇼트프로그램 경기가 끝난 후 미국, 한국, 영국, 스웨덴 출신 심판 네 명은 러시아, 에스토니아, 프랑스, 우크라이나 출신 심판들로 교체되었다. 그 중에 러시아 피겨스케이팅연맹 총괄이사 피세브의 부인 알라 셰코브체바와 1998년 나가노에서 부정을 저지른 유리 발코브가 있었다.


바뀐 심판 중 영국인 다이앤 스티븐스는 2년 전 부정의혹을 연맹에 고발한 전력이 있다. 우리는 목요일 밤 메달의 향방을 결정할 심판진에 속했던 유일한 독일인 비르기트 푈의 의견을 듣고자 했으나 연락이 되지 않았다.


(2002년‚ '스케이트게이트'와 피겨 퇴출 위기 이야기)


목요일 밤 많은 시청자들은 피겨선수들의 역량이 그늘에 묻히게 만든 경기 결과에 침울해했다. "나는 완전히 할 말을 잃었으며 우리 스포츠에 대해 너무나 화가 났다. 이제 사람들이 등을 돌린다고 해도 이상할 것이 없다." 올림픽 2연패 챔피언인 카타리나 비트가 한탄했다. "솔트레이크 시티 때와 비교하면 이번 판정은 그 정도로 형편없지는 않다. 축구계가 골대 옆 카메라 설치 문제로 여전히 논쟁 중이듯 우리도 계속해서 논의해야 한다."


150만명의 온라인 서명


1982년 은메달리스트인 폴 윌리(Paul Wylie)에 따르면 "피겨선수들은 말도 안되는 심판 판정에 익숙하다." 그렇다고 상황이 나아지는 것도 아니다. 소치에서의 결과 발표 후 시작된 한 온라인 서명운동에 불과 두어시간만에 약 150만 명이 참여했다. 모두가 채점제의 변경을 촉구한다.


금요일에는 국제올림픽위원회(IOC)가 인터폴에 수사를 요청해야 한다는 의견까지 나왔다. 지난 1월말 IOC는 인터폴과 협정을 맺었다. IOC 위원장 토마스 바흐는 "인터폴은 경계가 모호한 분야를 수사하거나 여러 수사기관 간의 연계를 가능하게 하는 능력과 적절한 수단을 갖추고 있다. 고결한 운동선수들의 이름을 내걸고 스포츠의 신성함을 지키기 위해 싸우는 우리에게 인터폴과의 협조는 정말로 중요하다"고 밝혔다.


그런데 지난 목요일 밤 이후로 피겨의 신성함은 대단히 위태로운 지경에 처한 듯 보인다. IOC 대변인 마크 애덤스에 따르면 인터폴에 연락하기 위해서는 그전에 우선 판정 결과에 대한 공식적인 이의 신청이 있어야 한다. 그리고 그런 건 없었다.



http://www.welt.de/sport/olympia/article125077733/Sturm-der-Entruestung-nach-Eiskunstlauf-Gold.html